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02. November 2022

Stadtwerke bauen die Infrastruktur für das größte Volksfest Nordrhein-Westfalens

Aufbau – Die Stadtwerke sind vor und nach dem Fest tagelang im Einsatz.

Bild: © Stadtwerke Soest

 

Von 02. November bis 06. November ist es wieder soweit: Das legendäre Volksfest Allerheiligenkirmes wird in Soest in diesem Jahr zum 684. Mal stattfinden. Das älteste Volksfest Nordrhein-Westfalens reicht mindestens ins Jahr 1338 zurück, wovon im Stadtarchiv eine Rechnung zur Kirmesgebühr zu finden ist. Die Vorbereitungen der Stadtwerke Soest laufen seit Mitte Oktober auf Hochtouren. Allein für den Auf- und den Abbau der provisorischen Abwasserleitungen für den Festverlauf und die Schaustellerunterkünfte sind rund vier Kolleginnen und Kollegen etwa anderthalb Wochen im Einsatz.

Spezielle Location – Die Gegebenheiten in Soest machen die Allerheiligenkirmes so besonders.

 

Hunderte Schausteller bilden eigenes Kirmes-Dorf

 

Für die Kirmes kommen bis zu eintausend Schaustellerinnen und Schausteller in die Stadt. Diese Teams leben in Wohnmobilen und Wohnwagen. Sie brauchen Wasser und Abwasser sowie Strom. Die Stadtwerke verlegen hierfür alleine über 850 Meter mobile Abwasserleitungen. Das sind drei komplette Lkw-Ladungen. Das alles muss nach der Kirmes wieder gereinigt und abgebaut werden.

 

Komplexe Infrastruktur

 

Auch beim Strom wird von Stadtwerke-Seite ein enormer Aufwand betrieben. Um die Infrastruktur herzustellen, wird mit Partnerfirmen wie der Firma Breilmann KG mit Sitz in Castrop-Brauxel gearbeitet. Dazu werden über ein Dutzend mobile Übergabestationen, kilometerlange Niederspannungsleitungen und Hunderte von Verteilkästen auf und nach der Allerheiligenkirmes wieder abgebaut.

 

Dauerhafte Installation nicht möglich

 

Die besondere Schwierigkeit im Vergleich zum Beispiel zum Münchner Oktoberfest oder dem Cannstatter Wasen ist in Soest die folgende: Die Allerheiligenkirmes findet direkt in der historischen Soester Altstadt statt. Während die Infrastruktur auf Festplätzen wie dem Marienplatz oder dem Wasen fest eingebaut ist und nach dem Fest ungenutzt einfach liegenbleibt, bis sie im kommenden Jahr wieder gebraucht wird, muss für die Allerheiligenkirmes alles und jedes immer wieder neu auf und nach fünf Tagen abgebaut werden. Anders geht es nicht und dies macht das Volksfest so deutlich aufwendiger als andere Feste in Deutschland.

 

Notbeleuchtung für den Fall der Fälle

 

Zumindest was eine Notbeleuchtung anbetrifft, treffen die Stadtwerke sogar Vorkehrungen für den Fall eines großflächigen Stromausfalls. Das ganze Fest mit einer Notfallversorgung auszustatten, wäre zwar technisch umsetzbar, würde aber unter dem Strich sehr kostspielig. Die Stadt Soest als Veranstalter kann und will solche hohen Kosten nicht jedes Jahr auf sich nehmen, zumal ein solcher Aufwand auch nicht notwendig ist. Gerade erst hat die Bundesnetzagentur die neuesten Zahlen zu Stromausfällen in Deutschland veröffentlicht. Danach ist die Zuverlässigkeit der Stromversorgung hierzulande erneut sehr hoch. Die durchschnittliche Nichtverfügbarkeit von Elektrizität in der Bundesrepublik lag im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 12,7 Minuten je Letztverbraucher. Das Risiko ist also so gering, dass sich der Aufwand in Höhe von zehntausenden von Euro nicht lohnen würde.