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Energienews 25. März 2022

Energiepreise nach wie vor auf Rekordkurs

Selbst die ganz alten Hasen in der Branche reiben sich verwundert die Augen. „So etwas, wie zurzeit, habe ich in dreißig Berufsjahren nicht erlebt“, berichtet ein Energiefachmann. Seit etwa nun ziemlich genau neun Monaten kennen die Preise für Strom und Erdgas an der Börse in Deutschland, aber auch an den internationalen Märkten, in Summe nur eine Richtung: Nämlich steil nach oben.

Preise kaum noch kalkulierbar

Das hat in Zeiten höchster Unsicherheit dazu geführt, dass manches Energieversorgungsunternehmen keine längerfristigen Verträge mehr angeboten hat. Andere Lieferanten haben ihre Geschäftstätigkeit schlicht eingestellt und ihren Kunden mitgeteilt, sie würden ab sofort nicht mehr liefern. Etliche Verfahren dazu sind mittlerweile gerichtsanhängig. Allein bei den Stadtwerken Soest fielen im Dezember 700 Kunden insolventer oder anderweitig lieferunfähiger Versorger zurück in die Grundversorgung. Als Netzbetreiber mussten die Stadtwerke diese Kunden auffangen – zu erheblichen Kosten.

Ursachen sind vielschichtig

Wer nach Gründen für den drastischen Preisanstieg sucht, landet nicht nur bei geopolitischen Konflikten. Es gibt auch andere Ursachen – so lagen zum Beispiel die Erträge aus Windkraft 2021 rund 20 Prozent unter dem Vorjahr, die CO2-Bepreisung ist drastisch gestiegen, die Liefermengen nach Asien waren deutlich höher und die Füllstände der Gasspeicher in Deutschland bewegten sich weit unter dem langjährigen Durchschnitt der Vorjahre.

Stadtwerke Soest halten Kurs

Lieferkapriolen hat es bei den Stadtwerken Soest seit der Preisexplosion ab Mai 2021 nicht gegeben. Fakt ist aber auch: Die Energiepreise für Strom und Erdgas waren auch für die Stadtwerke nicht zu halten. „Wir haben in vielen Bereichen binnen Jahresfrist eine Verteuerung gesehen, die dem Fünf- bis Siebenfachen des Ursprungspreises entspricht“, sagt Vertriebschef Jörg Kuhlmann. Klar, dass derart veränderte Beschaffungspreise Anpassungen beim Verkauf notwendig machen.

 

Alle Versorger betroffen

Von den veränderten Tarifen in der Versorgung im Gewerbe- und Privatkundenbereich sind alle Unternehmen der Branche in Deutschland betroffen. Und die Entwicklung ist derzeit nur sehr schwer absehbar. Die kriegerische Auseinandersetzung, die seit Ende Februar von Russland ausgeht, hält an. Wie sie weitergehen wird, kann man nicht voraussagen. Politische Sanktionen des Westens, Lieferunterbrechungen und eine weiter hohe Nachfrage auf dem Weltmarkt wirken als Preistreiber. „Es ist unser erklärtes Ziel, unseren Partnern in Industrie, Handel und Gewerbe faire Preise anzubieten“, erklärt dazu Jörg Kuhlmann. „Dass wir dabei allerdings nicht um Preisanpassungen herumkommen konnten, ist auch eindeutig.“

 

Abhängigkeiten verringern

Es sei jetzt notwendig für die Energiewirtschaft, die Versorgungssicherheit weiterhin auf dem höchst möglichen Niveau sicherzustellen und gemeinsam an wirkungsvollen Alternativen zu fossilen Brennstoffen zu arbeiten, um die hohe Abhängigkeit von den Lieferländern dauerhaft zu durchbrechen. „Wir sind in Soest bereits seit Jahren daran, an mehr Autarkie in der Energieversorgung zu arbeiten. Unsere Photovoltaik- und Speicherprojekte gehen da in die richtige Richtung. Es ist jetzt an der Zeit, in diesen Bereichen einfach noch mehr zu tun.‘“

 

Mehr Informationen zum Thema Strom- und Gaspreise unter: www.stadtwerke-soest.de

Ansprechpartner: Vertriebsteam Stadtwerke Soest, Jörg Kuhlmann

E-Mail: j.kuhlmann@stadtwerke-soest.de

 

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