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11.09.2006

Neue Möglichkeiten der Gasbeschaffung auf der Upstream-Seite stärken Stadtwerke

Aachen. Zur Erschließung von langfristigen Gasbeschaffungsmöglichkeiten für Stadtwerke außerhalb der traditionellen Lieferkette steigt die Trianel European Energy Trading GmbH gemeinsam mit kommunalen Partnern in die nächste Phase eines vor einigen Monaten gestarteten Projektes ein. In dieser Projektphase werden die für die Projektpartner günstigsten Bezugsoptionen evaluiert. Dabei beteiligt sich jedes Unternehmen mit einer bestimmten Gasmenge („Gasscheibe“) an diesem Projekt und ist dadurch berechtigt, im Rahmen seiner anteilsmäßigen Quote an allen sich bietenden Beschaffungsvarianten teilzunehmen. Ziel der Phase ist die Gründung einer Projektgesellschaft für die Erschließung von vorgelagerten Wertschöpfungsstufen, die spätestens bis zum Frühjahr 2007 abgeschlossen sein soll.
 

Vorangegangen war eine Machbarkeitsstudie, die Trianel im Auftrag von mehr als 60 Stadtwerken durchgeführt hat und bei der in den letzten sechs Monaten die wirtschaftlichen Potenziale sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen konkreter Beschaffungsoptionen untersucht wurden. Weitere interessierte kommunale Unternehmen, die ihre Gasbeschaffung langfristig wettbewerbsfähig ausrichten wollen, können sich noch an diesem strategischen Projekt beteiligen. „Der Kooperationsansatz dieses Projektes ist ein Novum in der deutschen Gaswirtschaft. Durch gemeinsame Bündelung eröffnet sich für Stadtwerke in Deutschland die einmalige Möglichkeit, zu Originalkonditionen vorgelagerte Wertschöpfungsstufen zu erschließen und damit die eigene Versorgung zu stärken und zu sichern“, betont Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel European Energy Trading GmbH. „Trianel sieht sich in der Rolle des Dienstleisters mit dem Ziel, die Stadtwerke nachhaltig zu unterstützen. Dabei kann das Unternehmen auf wertvolle Erfahrungen mit der Bündelung von Interessen aus den erfolgreichen Projekten beim Gaskraftwerk und beim Erdgasspeicher zurückgreifen.“ „Mit dem Inkrafttreten des novellierten EnWG und der Gasnetzzugangsverordnung sowie der jüngsten Entscheidung des OLG Düsseldorf sind deutliche Impulse in den deutschen Gasmarkt gekommen“, verdeutlicht Ulrich Jotzo, Leiter Portfoliomanagement bei der Trianel die Motivation für das Vorantreiben des Projekts. „Wir gehen davon aus, dass es ab dem 1. Oktober dieses Jahres aufgrund von Laufzeit- und Mengenbegrenzungen bei den Gaslieferverträgen interessante Beschaffungsalternativen für Stadtwerke geben wird.“ „Gerade im Upstream-Bereich“, so Dietmar Spohn, Geschäftsführer der ewmr Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH, „liegt der größte Teil der Wertschöpfungskette. Stadtwerke, die auf der vorgelagerten Stufe nicht tätig sind, haben alleine kaum Gestaltungsmöglichkeiten. Über neue gemeinsame Wege bei der längerfristigen Gasbeschaffung lassen sich jedoch deutliche Potenziale heben“. „Da Kosten und Risiken in einem günstigen Verhältnis stehen, war für uns schnell klar, eine Beteiligung an der geplanten Projektgesellschaft anzustreben“, erläutert Rolf Lange, Leiter Energiehandel bei der Aachener STAWAG Stadtwerke Aachen AG. „Für uns steht im Vordergrund, durch eine Optimierung in der Gasbeschaffung Vorteile für unsere Kunden zu erzielen“. „Durch die Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene haben wir in der Vergangenheit mehrfach von Skaleneffekten profitieren können“, hebt Detlef Masny, Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold GmbH und Obmann der an der Studie beteiligten Arbeitsgemeinschaft Gasbezieher Westfalen (ARGE), hervor. „In Anbetracht der aktuellen Marktsituation ist meiner Meinung nach jedes Stadtwerk gut beraten, mit leistungsfähigen Partnern zu kooperieren, die das aufrichtige Interesse haben, Stadtwerken die vollen Vorteile der vorgelagerten Wertschöpfungskette zukommen zu lassen. Es gibt viele Ansatzpunkte; die Beteiligung an der nächsten Projektphase zur langfristigen Gasbeschaffung ist mit Sicherheit eine interessante Option“.