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14.05.2014

Erstes Soester BHKW einer Eigentümergemeinschaft feiert Einjähriges

Soest. Nachdem die Heizperiode vorbei ist, kann die Eigentümergemeinschaft der Höggenstraße 38/40 nach dem ersten vollständigen Betriebsjahr des Blockheizkraftwerkes (BHWK) Bilanz ziehen. Vor rund eineinhalb Jahren mussten die 24 Eigentümer eine Entscheidung zur Erneuerung der Heizungsanlage treffen. Die Hausverwaltung erfuhr von dem Wärme-Contracting der Stadtwerke Soest und entschied sich für den Umstieg auf ein erdgasbetriebenes BHKW. In der Folge installierten die Stadtwerke die hocheffiziente und umweltfreundliche Wärme- und Stromerzeugungsanlage. Pro Jahr produziert die Anlage während der rund 6.500 Benutzungsstunden zirka 87.000 kWh Wärme und zusätzlich noch einmal rund 36.000 kWh Strom. Vor dem Hintergrund von theoretisch maximal möglichen 8.760 Stunden erreicht die Anlage damit eine sehr hohe Auslastung. In der gleichzeitigen Produktion von Wärme und Strom steckt der hohe Wirkungsgrad der eingesetzten Energie. Daraus resultieren die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile des Systems.
 

Bei dem Contracting-Modell der Stadtwerke stellen sie als Energiedienstleister die Technik und sorgen für die Wartung. Der Kunde zahlt nur einen monatlichen Betrag. „Die Entscheidung der Eigentümergemeinschaft für das Contracting fiel einstimmig. Uns war wichtig, dass wir keine Investitionskosten aufbringen mussten und uns auch ansonsten nicht mehr um die Heizungsanlage kümmern müssen“, schildert Werner Schulte, der Verwalter der Eigentümergemeinschaft, die Beweggründe. Sein ebenfalls in der Hausverwaltung tätiger Sohn Simon Schulte ergänzt: „Natürlich waren die Effizienz und die positiven Umweltaspekte ein weiterer Anreiz, um sich für dieses Contracting-Modell zu entscheiden.“ Die vollständige Wärmeproduktion des BHKWs wird für die 24 Wohnungen und die Gemeinschaftsbereiche des Hauses verwendet. Die vor Ort erzeugte Wärme deckt dabei rund ein Drittel des Bedarfes ab. Der gleichzeitig produzierte Strom wird zu 100 Prozent in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Bedingt durch den Aufbau des hausinternen Stromnetzes ist in diesem Fall eine Eigennutzung des Stroms nicht wirtschaftlich realisierbar. „Da das Blockheizkraftwerk mit klimaneutralem Erdgas der Stadtwerke Soest betrieben wird, spart das neue System allein beim Strom rund 18 Tonnen CO2 pro Jahr gegenüber dem Bundesdurchschnitt der Stromerzeugung ein“, erläutert Ernst Haverland, Energieberater der Stadtwerke Soest GmbH und fügt hinzu: „Das klimaneutrale Erdgas sorgt auch dafür, dass bei der Heizung zusätzlich rund 17,5 Tonnen CO2 pro Jahr gegenüber einer Anlage mit normalem Erdgas eingespart werden.“ Der Einsatzbereich von BHKWs hat sich in den letzten Jahren erweitert. In der Vergangenheit wurden sie oft in Schwimmbädern, Krankenhäusern und anderen Einrichtungen mit einem großen kontinuierlichen Wärmebedarf und Stromverbrauch eingebaut. Inzwischen gibt es auch kleinere Anlagen, die für Mehrfamilienhäuser mit wenigen Wohneinheiten interessant sind. Wenn die erzeugte Wärme des Blockheizkraftwerks einmal nicht ausreicht, wird auf den Spitzenlastkessel der Heizanlage zurückgegriffen. Die Technik der BHKWs ist ausgereift und verlässlich.

 
 

Ziehen eine positive Billanz nach einem Jahr BHKW: Werner Schulte, Immobilien-Schulte - Ernst Haverland, Energieberater der Stadtwerke Soest - Simon Schulte, Immobilien Schulte.